Samstag, 17. August 2019

Wehe man wird mal krank

Boah ey... eigentlich bin ich ja ein ruhiger Mensch. Eigentlich. Wenn ich nicht grade aus den Krankenhaus nach einer großen OP komme. Habt Ihr schon einmal darübe nachgedacht, wie verworren unser Gesundheitssystem eigentlich ist?

Da plant mal also seinen OP Termin. Facharzt, Chirurgie, alles passt, Termin steht. Dann geht man anschließend zum Hausarzt, es sind ja noch ein paar Fragen offen: Krankschreibung, wie geht es mit der Reha weiter. Vom Krankenhaus bekommt man keine Krankschreibung, nur eine Aufenhaltsbescheinigung. Aha. Wieder etwas gelernt. Die Hausärztin notiert sich den OP Termin, erklärt, dass sie anschließend zuständig ist. Auch ok.

OP Termin - endlich. Die OP ist erfolgreich, das Team wirklich gut. Die Betreuung verdient ein ganz großes "Daumen hoch". Die Sozialstation hat die Reha gebucht, auch prima. Entlassungstermin. Alles läuft glatt. Wieder zuhause ruft man als ertses die Hausärztin an und wird überrascht mit der Bandansage "Wir sind zur Zeit im Urlaub und ab dem ... wieder für Sie da". Na fein, hätte das die Ärztin beim letzten Termin nicht sagen können? Aber gut, ich rufe den nächsten Arzt an und habe eine "hilfsbereite" Assistentin am Apparat, der man insgeheim wünscht, einmal krank zu sein und einen Arzt zu brauchen. Diese Dame erklärt sich als nicht zuständig, man hätte die Ansage bis zum Ende hören sollen, da wird der Vertretungsarzt genannt, ok, mein Fehler- freundlicherweise ruft sie auch beim Hausarzt-im-Urlaub an, um dies bestätigt zu bekommen während ich in der Warteschleife hänge. Nur... statt mir zu sagen, wer denn nun zuständig ist, sagt sie mir, dass am Ende der Ansage tatsächlich der Vetretungsarzt genannt wird und legt dann auf. Gut, dass mein Blutdruck eh viel zu nierdrig ist. Hätte sie mir nicht sagen können, wer denn nun zuständig ist? 

Erneuter Anruf bei der Hausarztansage, um dann den Vertretungsarzt anzurufen. "Ja, dann kommen Sie mal in die Sprechstunde". Es tut mir leid, aber im Moment kann ich weder lange sitzen noch stehen. Dafür hat man dann doch Verständnis und ich bekomme einen festen Termin. Krankschreibung? Nur für die Zeit, bis ich in die Reha komme.

Dann rufe ich im Reha Institut an, stelle meine Fragen zwecks Medikamenten und Krankschreibung, die Dame dort weiss nicht Bescheid, will sich aber schlau machen und mich dann zurückrufen. Das tut sie tatsächlich. Heureka! Krankschreibung bekomme ich von dort, mit den Medikamenten muss man sehen. Ah ja.

Kein Wunder, dass unser Gesundheitssystem so krankt. Das ist ein riesiger aufgeblähter Apparat, in dem sich nieman zuständig fühlt, keiner irgendwelche Kompetenzen hat, jeder sein eigenes Süppchen kocht, alle die Hans aufhalten und der Patient letztendlich der Depp ist.

Nun habe ich meine Sinne ja so ziemlich beisammen. Was macht aber jemand, der das nicht hat. Eine ältere Frau beispielsweise? Meine Oma wäre ja hoffnungslos überfordert gewesen. Aber die hätte das alles ja vielleicht gar nicht mehr gebraucht, die wäre vor lauter Verzweiflung kollabiert.

Müßig zu sagen, dass ich bis jetzt keinen Bescheid von der Rentenversicherung habe, die für meine Reha Zeit zustädig ist. Ich habe von der Klinik lediglich eine Bestätigung, dass ich dort bin, glücklicherweise wird diese von meinem Arbeitgeer akzeptiert.  Ich habe versucht einen Sachbearbeiter bei der Rentenversicherung ans Telefon zu bekommen  "Guten Tag, Sie sind verbunden mit... bei Fragen zu... drücken Sie bitte die 1..." 1 gedrückt, neue Ansage "Unsere Mitarbeiter sind gerade in einem Kundengspräch, bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal". Ich habe mitgezählt, ich habe es 17 mal versucht. Und hatte dann eine kompetente Sachbearbeiterin am Telefon, die mir erklärte, dass der Bescheid wahrscheinlich erst nach Beendigung meiner Reha eintreffen wird. Ein Formular für das Übergangsgeld, das vom Arbeitgeber auszufüllen ist, habe ich natürlich auch noch nicht erhalten.

3 Kommentare:

  1. Es tut mir leid, dass man Dir das Leben so schwer macht, gerade, wo Du doch krank bist.

    Ich wünsche Dir eine gute und schnelle Genesung.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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    1. Ich glaube, das ist mittlerweiöe die Regel. Menschen sind nett und hilfsbereit. Aber dann kommt die Bürokratie, die Systeme, die nicht rund und nicht zusammen laufen. Na ja, und das eine oder andere kleine Licht gibt es dann auch noch, das meint, sich profilieren zu müssen :)

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  2. Das ist - gerade nach einer großen OP - wirklich blöd ... und ich stimme Dir zu, für ältere Menschen oft auch nicht mehr zu machen. Da freut man sich wirklich über jeden hilfsbereiten Menschen am anderen Ende der Leitung.
    Ich wünsche Dir gute Erholung und sende liebe Grüße,

    Isabella mit Cara und Shadow

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